10 Gründe warum Bloggen ein echter Job ist und die Vorurteile gegen Influencer ein Ende haben sollte!


Hey & Hallo!

Es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass man mit Social Media Tätigkeiten Geld verdienen kann. Und dennoch ist es wohl das einzige Berufsbild auf dem Markt, das von sehr vielen sehr ins Lächerliche gezogen wird und oftmals nur darüber gewitzelt wird. Ein paar "Influencer" machen dem Beruf auch absolut keine Ehre, doch ich wage mal zu behaupten, dass der Großteil aller Influencer & Content Creator einen echt guten Job machen. Wie hart es wirklich ist, weiß man erst wenn man es selbst macht. Wie viel Zeit man investieren muss, dass man 24/7 Arbeitet, ständig kreativ sein muss, den Zahn der Zeit treffen muss, ehrlich und nahbar zu sein ist auch nicht immer so einfach. Und das Rund um die Uhr und vom Zeitstress und enormen äußerlichen Druck - den sowieso niemand nachvollziehen kann, der nicht in den selben Schuhen steckt - mal abgesehen. Blogger, Influencer, YouTuber, Content Creator zu sein ist ein Traumjob, ja. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt. Es ist hart, sehr hart und erfordert viel Arbeit, Konsequenz, Durchhaltevermögen, Tränen, Schweiß und vor allem Herzblut. Influencer ist ein echter Job, genauso wie jeder andere auch und die Vorurteile gegen Blogger sollten definitiv endlich mal ein Ende haben. 


1. Man ist ein Allrounder

Überlegt mal und zieht den Vergleich zu zB Print- und Onlineredaktionen. Die meisten sind jeweils mit 5-6 einzelnen Stellen besetzt (wie zB Texter, Bildredakteur, PR-Abteilung, Schlussredaktion, Model, Stylist...). Als Blogger ist man all das in nur einer Person und der Laden muss und soll ja auch gerade deswegen trotzdem reibungslos laufen. Man ist für alles selbst verantwortlich. Sowohl für den Kreativbereich um Beiträge zu gestalten, zu texten, die Bilder dafür zu shooten, alles nochmal gegen zu checken und das Ganze dann entsprechend zu promoten. Klar, wenn man einen gewissen Grad erreicht hat kann man sein eigenes Team vergrößern und Personal einstellen, aber dort hin zu kommen ist auch nicht gerade einfach. Man ist also selbst für alles verantwortlich was anderswo mit mehreren Jobs und Stellen besetzt ist. 



2. Arbeitszeiten

Als Blogger ist man meist gefühlt 24/7 online. Es gibt ja nicht nur den Blog, sondern auch noch sämtliche anderen Social Media Profile die von der Community gefordert werden und die täglich bespielt werden müssen. Der Arbeitsalltag eines Bloggers gleicht nicht dem eines klassischen Bürojobs. Hier gibt es kein 9 to 5 und fertig. Als Selbstständige Person ist es schwer einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Es ist zwar möglich, aber nicht einfach. Vieles verschwimmt auch miteinander und man kann oftmals nicht sagen ob man noch am arbeiten ist oder zB am Handy herumscrollt. Ihr kennt sicherlich den Spruch, dass man als Selbstständige Person selbst und ständig ist. Und genauso ist es auch. Wenn man tagsüber Blogposts getippt hat, Fotos geshootet hat, Bilder bearbeitet und Termine abgearbeitet hat würden viele wahrscheinlich gerne um 17 Uhr Feierabend machen. Doch dann steht noch dies und jenes an. 

Und viele Dinge wie zB das Bild im Feed posten auf Instagram ist einfach besser wenn es am späteren Abend passiert, da die Chance höher ist, dass mehr Menschen den Post sehen da mehr aktiv sind. Bei mir dauert das posten eines Bildes um die 45 - 60 Minuten. Es ist nicht einfach nur 1-Klick und fertig. Da muss alles entsprechend vorbereitet werden: Die Caption, evtl Outfit Details, die richtigen Hashtags. Dann sollte man in den ersten 10-15 Minuten nach dem es online gegangen ist dabei bleiben, auf Kommentare reagieren und diese Zeit nutze ich dann auch um bei anderen Profilen zu kommentieren und die Fotos meiner liebsten anzusehen. Und schwupps ist es dann schon wieder 21 oder 22 Uhr bevor man dann final endlich auch Feierabend macht. Alles gleichzeitig zu bedienen ist stressiger als man denkt und erfordert mehr Willenskraft als man meinen könnte. Für kurze Zeit ist alles machbar, aber das über Jahre hinweg auf täglicher Basis durchzuziehen ist alles andere als leicht.


3. Ausschlafen ? Faulenzen ? Fehlanzeige!

Wer denkt alle Blogger schlafen bis Mittags haben sich definitiv geirrt. Klar, es gibt immer diese Ausnahmen aber die Personen die tatsächlich bis Mittags schlafen arbeiten dafür meistens auch bis in die frühen Morgenstunden. Aber i.d.R. stehen auch Blogger Früh auf. Mal an meinem persönlichen Beispiel: Ich stehe um 6 Uhr Morgens auf und fange spätestens um 7 Uhr zu arbeiten an. Ich starte am frühen Morgen meist mit meinen Emails und switche dann um auf den Blog und bearbeite und schreibe Blogposts. Zwischendrin wird die Instagram Story ordentlich befüllt und dann gehts erst mal in die Mittagspause. Nachmittags sind dann oft Bilder dran die bearbeitet oder erst einmal geshootet werden müssen. Und dann geht es noch an die Produktion und Vorbereitung für Kooperationspartner um Deadlines entsprechend einzuhalten. 

Gegen 17 Uhr mache ich dann meistens erst einmal Feierabend bevor ich zwischen 20-22 Uhr dann noch einmal aktiv auf Instagram bin, Fotos poste, bei anderen kommentiere etc. Ich habe also i.d.R. einen Stundentag von ca. 11 Stunden (round about). Mal etwas mehr, mal etwas weniger. Und dort sind die Pausen aber schon rausgerechnet. Ich denke die meisten in einem Bürojob würden eher selten 11 Stunden pro Tag arbeiten. Faulenzen ist hier einfach nicht möglich, dennoch hat man den Luxus, wenn es einem wirklich mal nicht so gut geht sich auch einfach mal 1-2 Stunden auf die Couch zu legen, was im Büroalltag nicht möglich ist. Aber solche Tage sind eher sehr selten gestreut, denn man braucht eine Menge Disziplin um das durchzuziehen was man möchte um seine Ziele zu erreichen. Daher ist Faulenzen, Ausschlafen etc nicht an der Tagesordnung. Es stehen so viele to do's pro Tag an die man sonst ja niemals schaffen würde. 


4. Zuverlässigkeit & (Eigen-) Verantwortung

Wie in jedem anderen Job hat man auch als Blogger entsprechend Verantwortung. Meiner Meinung nach hat man als Blogger sogar noch weit aus mehr Verantwortung als in einem Angestelltenverhältnis. Man ist schließlich ein 1-Mann Unternehmen und steht als Einzelperson hinter all dem was auf dem Blog, Instagram und sonstigen Plattformen so passiert. Man ist selbst für alles Verantwortlich und miss sich Eigenständig um alles kümmern. Zusätzlich ist man somit auch selbst für alles haftbar und entsprechend auch rechtlich gesehen verantwortlich. Bei zB Kooperationen muss sich der Kunde ja auch zu 100% auf einen verlassen können, dass gesetzte Deadlines und Vorgaben eingehalten und entsprechend umgesetzt werden. Man ist selbst verantwortlich dafür seine Community bei Laune zu halten, neue Inhalte zu produzieren, täglich neue Dinge zu zeigen, die Leute zu bespannen und präsent zu sein. Ohne eine ordentliche Portion Zuverlässigkeit und Verantwortung wird man diesen Job nicht lange ausführen können. Man kann sich hier definitiv nicht auf andere verlassen - denn hier gibt es kein: Ach der Kollege wird's schon machen. Wenn man es nicht selbst macht, macht es niemand. One Man Show eben. 



5. Kreativität und Individualität

Madonna ist bekannt dafür, dass sie sich ständig neu erfunden hat. Aber als Blogger ist das ein Thema, was in regelmäßigen Abständen auch von Bedeutung ist. Man muss sich weiterentwickeln, seinen Fokus über den Tellerrand hinaus legen und darf und sollte sich dabei aber nicht selbst verlieren. Als Blogger muss man stets kreativ und auch ein Stückweit individuell sein und eine Art Alleinstellungsmerkmal aufbauen. Bei einem angestellten Job macht man viele Dinge wie zB Ideen entwickeln, neue Wege und Ziele beschließen oder aber auch neue Denkanstöße meistens im Team gemeinsam und/oder mit dem Chef. Als Blogger bist du sowohl Chef als auch Team und auf dich alleingestellt. Die neuen Ideen, die Kreativität, die Weiterentwicklung findet nur bei einem selbst statt und man ist selbst dafür verantwortlich sich zu verändern aber dennoch man selbst zu bleiben. Wer meinen Blog schon etwas länger liest wird sicherlich mitbekommen haben, wenn man mal einige Jahre zurück spult, dass sich mein Blog extrem gewandelt hat und man hier nur noch sehr selten bis gar nicht mehr die Themengebiete findet, die ich noch vor zB 5-6 Jahren behandelt habe. Ich bin älter und reifer geworden und habe das auch auf meinen Blog projiziert. Die Themen sind erwachsener geworden und die anfängliche Begeisterung Anfang 20 für Make Up, Beauty Produkte etc ist eher in den Hintergrund gerückt, während Mindfulness und Happiness Themen jetzt eher Einzug auf dem Blog gefunden haben. Es ist wichtig sich zu verändern aber man muss sich selbst treu bleiben und auch ein Gespür dafür entwickeln ob die eigene Community auch bereit für Veränderung ist. 


6. Engagement

Es gibt verschiedene Projekte die ich bereits angegangen bin und von denen ich total überzeugt war, dass sie auch euch den Lesern, der Community gefallen könnten. Aber nicht alle Projekte tragen Früchte und bringen den Erfolg mit dem man gerechnet hat. Das ist weder bei Bürojobs so, noch im Alltag eines Bloggers. Doch genau diese einzelnen Arbeitsschritte und der Versuch ist es das zählt. Lange Meetings, unendliche Konzepte schreiben, sich selbst präsentieren, Überzeugungsarbeit leisten, das alles ist für einen Blogger kein unbeschriebenes Blatt und durchweg eine bekannte Vorgehensweise. Doch auch als Blogger funktioniert nicht immer alles was man sich vornimmt und umsetzt. Doch der Weg ist das Ziel. Und das was auf Bildern immer so nach Friede, Freude, Eierkuchen und super easy peasy aussieht, sieht hinter den Kulissen meist ganz anders aus. Aber so ist das eben und gehört auch mit zum Arbeitsalltag mit dazu. Man sollte sich einfach stets nicht entmutigen lassen und das nächste Projekt läuft dann wahrscheinlich wieder besser. Selbstreflektion kann einem hier sehr gut helfen sich entsprechend weiter zu entwickeln und nach vorne zu schauen. 



7. Disziplin & Durchhaltevermögen

Dieser Punkt ist wohl mit unter der wichtigste. Wie viele Blogger, Influencer & Co habe ich kommen und gehen gesehen. Ich befinde mich seit mittlerweile 7,5 Jahren in diesem Berufsbild und habe so einige hochmotiviert kommen und dann wieder klammheimlich verschwinden sehen. Doch warum ist das so ? Weil viele erst erkennen wie viel Arbeit, Kraft, Schweiß und Liebe es kostet sich ein eigenes Business aufzubauen und die meisten einfach (noch) nicht bereit dafür sind, so viel Zeit und Arbeit dafür zu opfern und hineinzustecken. Man braucht unfassbar viel Disziplin, denn der Erfolg kommt nicht von heute auf Morgen und auch noch von einem auf den anderen Monat. Bei den meisten bedeutet es Jahrelange harte Arbeit, der Verzicht auf viel Freizeit um das zu erreichen was man möchte. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel aber wer niemanden kennt der einem einen Push geben kann, muss sich von ganz unten hocharbeiten. Und das ist bei dem übersättigten Markt und einem miesen Algorithmus alles andere als einfach. Disziplin und Durchhaltevermögen sind also Eigenschaften die nicht jeder mit sich bringt, man aber lernen kann. Man muss sich nur öffnen und bereit dafür sein und viel Arbeit in Kauf nehmen. 


8. Anspruch & Erwartungshaltung

In einem Bürojob ist man, mehr oder weniger, Safe. Die Gefahr einfach gefeuert zu werden ist eher nicht so groß, wenn man sich nichts gravierendes zu schulden kommen lässt oder unvorhergesehenes passiert. Die Gefahr als Blogger gefeuert zu werden ist dafür schier unendlich groß. Und damit ist gemeint, dass zB ein Leser oder ein Abonnent nicht mehr wieder kommt. Bei vielen reichen schon kleine Statements oder Aussagen oder ein schlechtes/schlechteres Bild aus, dass sich das gemachte Bild über einen plötzlich ändert und der Leser/Follower kein Interesse mehr an einem hat und den de-abonnieren Button drückt. Das kann auch schnell passieren, wenn man nicht stets am Ball bleibt und ständig und regelmäßig postet. Die Erwartungshaltung und der Anspruch an sich selbst ist in den meisten Fällen sehr hoch, doch die Erwartungen und die Ansprüche der Leser/Follower sind noch viel größer. Die Community bei Laune zu halten, nicht jeden Tag das gleiche zu zeigen (auch wenn hinter den Kulissen oftmals nur bürokratisches steckt) ist nicht immer einfach. Ein nahbares Verhältnis aufzubauen und das Interesse von vermeintlich fremden Personen einem selbst gegenüber zu wecken ist wirklich schwer. Ein Leser/Follower kann einen eben super schnell "vor die Tür setzen". 



9. Risiken & Unsicherheit

Jeder Freelancer unter euch wird das kennen. Diese ständige Unsicherheit am Ende eines Montas ob genug Geld für die Miete, die Versicherungen, die Sparpläne und den täglichen Bedarf reingekommen sind um alle Rechnungen bezahlen zu können. Gerade zu Corona Anfangszeiten war es (für mich zumindest) sehr, sehr schwierig auf mein monatliches Pensum zu kommen und ich habe nahezu keinen Cent verdient. Verständlicherweise natürlich, aber die Rechnungen und regulären Ausgaben stehen natürlich trotzdem jeden Monat an und die laufenden Kosten laufen eben weiter. Als Blogger ist man für sich selbst verantwortlich und dafür, dass Geld reinkommt. Man muss dafür sorgen, dass die Aufträge nicht ausgehen und lebt trotzdem ständig in einer gewissen Unsicherheit.  Durchaus nicht für Jedermann etwas, denn auch ich bin ein Safety-Mensch weshalb ich nur Teil-Selbstständig bin und in Teilzeit nach wie vor in einem Angestelltenverhältnis bin.


10. Weil es einfach Arbeit ist!

Dieser Punkt ist mir schon ein ganz persönliches Anliegen. Ich finde es wirklich schwierig, dass man in der heutigen Zeit - in der so viele Arbeitsfelder neu geschaffen werden, immer noch erklären muss, weshalb Blogger oder Influencer sein, ein echter Job ist. Die Vorurteile hören nie auf. Die Menschen die nicht verstehen was man macht werden nie weniger und die Leute die belächeln was man tut werden immer schlimmer. Aber was solls. So lange man das liebt was man tut und es aus einer Leidenschaft heraus macht, ist man auf dem richtigen Weg. Und von anderen sollte man sich nie daran hindern lassen seinen Träumen nachzugehen und das zu tun was man selbst möchte.



Wie steht ihr zum Thema Blogger/Influencer ?
Habt ihr selbst vielleicht auch Vorurteile ?




Kommentar veröffentlichen