Hey & Hallo!
Über das Thema FOMO - The Fear of Missing Out, also die Angst haben etwas zu verpassen, habe ich schon öfters Mal gesprochen. Hierzu gibt es nicht nur einen Blogpost, sondern auch eine eigene Podcast Episode. Für das Thema sollte gerade in der heutigen Zeit super viel Achtsamkeit bestehen und man kann gar nicht genug darauf aufmerksam machen. Ich denke, dass wirklich viele und auch gerade die jüngeren, sehr stark von dieser Thematik betroffen sind - egal ob das nun bewusst oder unterbewusst. Aber über das Pendant, nämlich JOMO - The Joy of Missing Out, habe ich tatsächlich bisher noch nie gesprochen. Wird also definitiv mal Zeit muss ich sagen, dass auch diese Thematik bedarf sehr viel mehr Aufmerksamkeit und sollte sich ebenso in den Gedanken meiner Mitmenschen etwas fester setzen. Also greifen wir heute doch ganz einfach mal die Thematik auf, warum essen toll ist, Spaß machen kann und gut für einen selbst ist, Dinge auch einfach mal sausen zu lassen und etwas zu verpassen.
JOMO - WARUM "THE JOY OF MISSING OUT" GERADE DAS NEUE DING IST!
Was ich immer wieder sage ist: "Man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Und das muss man auch gar nicht". Und dennoch sehe ich gerade das immer und immer wieder und frage mich, warum so viele Menschen heutzutage von A nach B hetzen, sich überall blicken lassen müssen um ja nichts zu verpassen und immer mitreden zu können. Aber habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht wie entspannend und erleichternd es sein kann, wenn man einfach mal nicht immer up to date ist ? Und damit meine ich jetzt nicht eine anstehende Bundestagswahl, eine neue Bewegung die die Menschen auf der Welt gerade beschäftigt oder eine aktuelle Pandemie. Nein, über Nachrichten up to date zu sein ist durchaus wichtig - ich spreche hier eher das aktuelle Social Media Gesellschaftsding an. Push Up Benachrichtigungen zu Instagram Postings, die aktivierte Glocke bei neuen YouTube Videos in der Abobox und auch das Hopping von Freundeskreis zu Freundeskreis am Wochenende um überall mit dabei zu sein. Aber das ist alles nichts halbes und nichts ganzen und macht einen nur innerlich nervös. Denn es ist schlichtweg einfach ungesund.
Mal ein kleiner Sprung zurück in der Zeit. Früher war es einfach cool, immer und überall mit dabei zu sein. Alles mit zu machen auch wenn man mal gerade keine Lust hat. Bestes Beispiel für so eine Aktion war bei mir zB der Abend an dem ich meinen Freund kennen gelernt hatte. Ich hatte damals einen unfassbar anstrengenden Tag, meine Schwester kam gerade aus dem Ausland zurück und ich wollte sie unbedingt damals noch sehen und alles über den Trip wissen und ich kam letztlich super spät Abends erst nach Hause. Meine Mädels damals haben aber darauf bestanden, dass ich an diesem Abend aber noch mit Feiern gehen. Lust hatte ich eigentlich überhaupt keine, habe mich aber dann noch überreden lassen - denn ich konnte zur damaligen Zeit super schlecht nein sagen und habe weder auf eigene Bedürfnisse gehört, noch meine eigene Meinung vertreten. Das beste an diesem Abend, ich habe meinen Freund kennen gelernt und wir sind auch heute noch, nach fast 9,5 Jahren zusammen. Und ich denke genau dies könnte es sein, warum so viele FOMO haben und dies nicht ausschließlich auf Social Media reduziert werden kann. Viele haben einfach Angst etwas zu verpassen, wenn sie nicht überall dabei sind und über alles informiert sind. Und auch ich hätte viel verpasst, wenn ich an diesem Abend einfach zu Hause geblieben wäre so wie ich es eigentlich gewollt hätte.
© Bild via Society19 |
Man wollte einfach stets mit dabei sein und wollte bloß nichts verpassen. Und mittlerweile gibt es ja auch noch so fancy Beschreibungen die offiziell geworden sind wie zB eben FOMO. Und weil es zu jedem "Trend" auch immer eine entsprechende Gegenbewegung gibt, hatte die New York Times vor ungefähr 1,5 Jahren die Bezeichnung JOMO definiert. Aber was genau ist das denn nun wiederrum ? Es bedeutet schlichtweg einfach genau das Gegenteil. Also sich ganz bewusst dafür zu entscheiden, Dinge zu verpassen. Egal ob es um Ereignisse geht die gerade auf Social Media trenden oder ob es um Erlebnisse im echten Leben geht - einfach mal sausen lassen und das aus voller, eigener Überzeugung. Und anstatt dessen vielleicht einfach mal Dinge nur für sich und bewusst erleben. Einfach mal die restliche Welt machen lassen, was sie eben will und man selbst tut das was man möchte und was einem in dem Moment einfach wichtig ist und gut tut.
Gerade wenn ich mir Instagram so ansehe, dann bietet die App wirklich wahnsinnig tolle Chancen für sämtliche Berufsgruppen als auch Privatpersonen. Ich habe schon oft die positiven Effekte herausgestellt wie zB, dass es ebenso eine tolle Möglichkeit ist um andere Menschen kennen zu lernen die die gleichen Interessen wie man selbst hat und letztlich zu echten und tollen Freunden werden können. Man kann sich kreativ ausleben und sich auch inspirieren lassen. Instagram ist wirklich toll und hat auch viele positive Seiten. Aber genauso darf man die negativen Seiten einfach nicht außer acht lassen - denn Instagram ist wohl die krasseste App überhaupt, wenn man auch mal die gesundheitlichen und mentalen, psychischen Aspekte betrachtet. Denn die App kann auch ziemlich krank machen. Nur mal beispielhaft: Wenn man zwanghaft alles teilen muss was gerade im Leben so los ist und Momente nicht mehr nur für sich genießen kann. Bei allem, ganz egal was, einfach mal die Kamera draufhalten. Und da fallen mir auf anhieb so viele Accounts ein, die das genauso machen und es sicherlich mittlerweile einen krankhaften Aspekt dahinter hat. Wenn man nicht mehr im hier und jetzt lebt, sondern seine eigene persönliche Welt nur noch durch eine Kameralinse sieht sollte man definitiv mal Social Media Detox machen und sein leben entschleunigen. Und genau davon distanziert und entfernt sich JOMO. Es geht darum abzuschalten, im wahrsten Sinne des Wortes nämlich. Nicht nur das Handy abzuschalten sondern auch den innerlichen, gesellschaftlichen Druck immer und überall dabei zu sein.
Denn Breaking News: Die (online) Welt dreht sich weiter! Auch ganz ohne dich! Du bist nicht der Nabel der Welt. JOMO ist nämlich dafür da, sich wieder mehr auf sich selbst konzentrieren zu können und auf mehr Selfcare zu achten. Diese Bewegung soll ein Anstoß sein wieder viel mehr auf sich selbst zu achten und ich Liebs! Momente nur für sich genießen und auf Privatsphäre achten ist so wichtig und ich persönlich finde auch immer mehr meinen Weg zurück in mein eigenes Leben nachdem ich ein paar Jahre wirklich sehr, sehr viel online geteilt habe. Ich verbringe weniger Zeit auf Social Media und habe meine Verhalten grundlegend überdacht und reflektiert. Und mir geht es so viel besser mit dieser Entscheidung und nein - ich habe keine Angst davor, dass mir Sachen entgehen und dass mir Abonnenten oder Follower abspringen. Ganz ehrlich, mir ist die Zahl letztlich egal und wer mir nur folgt um 24/7 mit irgendwas zugeballert zu werden, sollte sich lieber einen anderen Account suchen. Denn ich lasse mich (nicht) mehr dazu drängen, posten zu müssen. Ich poste dann, wenn ich es möchte und dann wenn ich zeitlich dazu in der Lage bin. Nicht dann, wann andere es von mir erwarten. Entweder man kommt damit klar oder eben auch nicht. Macht euch locker, macht euch frei und und denkt an erster Linie an euch selbst. Sagt Ja zu euch selbst und Nein zum nervigen Gesellschaftsdruck.
ELLA MARIA
Wie steht ihr eigentlich dazu ?
Seid ihr eher FOMO oder JOMO ?
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