Nicht selten bekomme ich die Frage "wie machst du das nur alles ?", "Wie kannst du immer so motiviert sein ?" oder aber auch "Wie bringst du das alles unter einen Hut ?". Damit gemeint ist, dass ich sowohl einen Vollzeitjob habe als auch Vollzeit auf Social Media unterwegs bin. Dazu kommt natürlich noch, dass ich ein Privatleben, Freunde, eine Beziehung und Familie habe, meinen Hobbies nachgehen möchte und einen Haushalt managen muss. Ich muss mich Tag für Tag richtig organisiere um eben all das unter einen Hut zu bekommen, denn auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Und bei all dem das Lachen nicht zu verlieren, wollte ich mit euch mal ein paar Stress-Tipps teilen. Denn ich gehöre definitiv zu den Menschen, die auf Stress sehr empfindlich reagieren. Mag man jetzt vielleicht gar nicht so richtig glauben bei all dem was ich mir selbst jeden Tag aufs Neue auferlege, aber so ist es.
Aber Stress ist nicht gleich Stress. Und Stress muss nicht ausschließlich etwas schlechtes bedeuten. Aber lasst mich das mal etwas genauer erklären. Stress kann zB zu Herausforderungen führen - im gleichen Zuge aber allerdings auch zu Überforderung. Der Stress den ich zB in meinem Job als Angestellte habe, fordert mich wirklich jeden Tag aufs Neue extrem heraus. Aber ich bin kreativ, baue Brücken, entwickle mich entsprechend weiter und wachse über mich selbst hinaus. Überfordert bin ich letztendlich tatsächlich nur dann, wenn ich an meine Grenzen stoße und keine Lösung finde. Dann bin ich sehr gestresst und vor allem auch frustriert, da ich auf der selben Stelle trete und nichts verändern kann. Ich habe Stress meistens bzw zum Großteil nur innerlich. Und vor allem ist dieser innerliche Stress auch meistens von mir selbst auferlegt. Ich bin sehr ehrgeizig, organisiert, fleißig und liefere fristgerecht ab. Selten macht mir jemand anderes Stress, da man sich auf mich und mein Tun einfach verlassen kann. Heißt also: Den größten Stress, den mach ich mir selbst. Dass ich hierbei noch sehr sensibel bin, ist nicht besonders hilfreich bei dem Ganzen. Aber mit einem kühlen Kopf und vor allen Dingen einer notwendigen Distanz zu bestimmten Forderungen oder Geschehnissen, bekommt man dann doch immer irgendwie alles hin. Und auch wenn mich nicht selten sogar kleine, banale Dinge aus der Bahn werfen, habe ich mit der Zeit gelernt besser damit umzugehen und auch sorgsamer mit mir umzugehen.
Tipp No. 01: Ursachen finden und Maßnahmen suchen
Wenn man Stress effektiv minimieren und entgegenwirken möchte, muss man als logische Konsequenz natürlich erst einmal die Quelle, also die Ursache für den Stress finden. Und das ist oft einfacher als gesagt. Bei mir ist es zB so, dass mein Alltag ziemlich durchgeplant und gut getacktet sowie strukturiert ist. Das ist, in meinem persönlichen Fall, aber auch zwingend notwendig um all meine täglichen Aufgaben auch erledigen zu können. Außerdem brauche ich das Durchplanen meines Tages um letztendlich produktiv und auch am Ende des Tages zufrieden sein zu können. Ich habe große und auch hohe Ansprüche an mich selbst. Keine unrealistischen Ansprüche, aber dennoch sehr hohe. Es ist ein ewiger Kreislauf. Denn auch ich bin nicht selten ungemein gestresst, überfordert, ausgelaugt und an meinen Grenzen angekommen. Aber so schwierig es sich zu Anfangs vielleicht anhört, ist es eigentlich gar nicht.
Tipp No. 02: Distanz wahren und Prioritäten setzen
Gerade wenn wir uns einmal die emotionale Basis anschauen, man immer wieder lernen die Distanz zu wahren und vieles einfach mal nicht zu nahe an sich ranzulassen. Einige Dinge müssen einfach auch mal so akzeptiert werden, wie sie eben sind. Das heißt aber wiederrum natürlich nicht, dass man emotionslos oder unsensibel sein soll. Es ist nur einfach so, dass Menschen die zu viel Nachdenken und ziemlich Kopffokussiert sind oft dazu neigen, Situationen und Emotionen zu schnell an sich herankommen zu lassen und vieles vielleicht direkt persönlich nehmen obwohl es so nicht gemeint ist. Mal ein einfaches Beispiel: Wenn der Partner genervt auf eine Frage von einem reagiert, dann heißt das nicht, dass man selbst gerade das Problem ist, sondern vielleicht zB eher die nicht funktionierende Spülmaschine die er gerade zum Laufen zu bringen versucht. Man muss lernen zu erkennen wer oder was der"Antreiber" ist und kann somit besser verstehen, warum Reaktionen ausfallen wie sie ausfallen und dass das in den meisten Fällen gar nichts mit einem persönlich zu tun hat. Außerdem ist es im Alltag ganz besonders wichtig und auch hilfreich, sich selbst Prioritäten zu setzen. Man sollte sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass man sich selbst nicht nur durch Erfolg, Produktivität und Materielle Dinge definiert und identifiziert. Freunde, Familie und mein Partner lieben einen nicht, weil die Wohnung immer so schön sauber ist. Vielmehr lieben sie einen aufgrund von positiven Charaktereigenschaften, die einem zu einem liebenswürdigen Menschen machen. Und genau deshalb ist es nicht so wichtig, das dreckige Geschirr immer sofort zu spülen. Es ist okay, wenn man das auch später erledigt. (Sagt die, die Dinge von ihrem Partner wegräumt noch während er sie benutzt. Aber es ist einfach ein passendes Beispiel für die Situation).
Tipp No. 03: An Ritualen und Strukturen festhalten
Was sehr gut helfen kann, wenn man super gestresst ist, ist an bestimmten Ritualen festzuhalten. Denn diese können einem Stabilität und auch ein gutes Gefühl geben. Und gerade denn, wenn man denkt man findet keinen Ausweg, alles um einen herum scheint einzubrechen und man findet keine Kraft um da rauszukommen. Und diese kleinen Rituale können sehr vieles und super breit gefächert sein. So zB das gemütliche Kochen mit dem Partner zusammen wenn man von der Arbeit nach Hause kommt, das chillige Serie weiterschauen auf der Couch, ein Home Workout, eine bisschen Beauty Time, ein Spaziergang und und und. Und wer kein wirklich festes Ritual hat - der kann sich ja auch einfach neue Rituale aufbauen und zulegen. Das ist das schöne daran, dass man jederzeit damit starten kann. Denn feste Rituale wirken sich sehr schnell auf den Körper und somit auf das eigene Wohlbefinden aus und tragen ganz automatisch dazu bei, dass sich entspannen und runterkommen kann. Und auch wenn es 5 Tage die Woche immer wieder das selbe ist, ihr werdet merken wie sehr das helfen kann.
Regel No. 04: Die eigene Grenze kennen
Zählt mal jetzt ganz schnell bis 5. Und genauso schnell könnt ihr auch in einer sogenannten "Überlastungsfalle" landen. Okay, nicht immer ist dieser Prozess so rasant - aber er wächst stetig und manchmal auch unaufhörlich. Und das was uns dieser Prozess zurück lässt sind: Überlastung, emotionaler- und körperlicher Stress sowie absolute Überforderung. Die Symptome erkennen und deuten wir Menschen leider oftmals viel zu spät. Wir sind zu lange der Meinung, dass diese Phase nur kurz andauern wird. Dass es letztlich doch alles gar nicht so wild ist und man das schon irgendwie gebacken bekommt, wenn man sich einfach etwas zusammen reißt. Doch so einfach ist es schlichtweg einfach nicht. Denn wenn das Kind schon einmal in den Brunnen gefallen ist, wie man so schön sagt, dann ist es einfach bereits zu spät. Das heißt also, dass es umso wichtiger ist, seine eigenen & persönlichen Grenzen zu kennen und auch zu erkennen wann genug einfach genug ist. Wenn sich dein persönlicher Stress bereits auf dein Umfeld und auf deine sozialen Kontakte ausübt, muss dringend die Reißleine gezogen werden. Aber vorher muss das natürlich erst einmal auch als solches erkannt werden. Ihr wisst, ich nehme mir immer ziemlich viel vor. Sowohl unter der Woche als auch am Wochenende. Ich bin kein Mensch der lange still sitzen kann und brauche irgendwie immer etwas zu tun. Ich bin sehr gerne produktiv und bekomme viel geschafft. Und brauche in einer gewissen Weise auch das Gefühl, dass ich alles geschafft habe was ich mir für den jeweiligen Tag vorgenommen habe. Ich plane zeitlich nämlich seeeehr realistisch und wenn ich nicht alles schaffe, dann fühle ich mich mega schlecht.
Doch wisst ihr was ? Bei all diesen Doings vergesse ich oftmals die kleinen Dinge im Leben. Die vielleicht sogar viel wichtigeren Dinge im Leben. Nämlich das Treffen mit Freunden, Zeit mit dem Partner oder Familie etc. Und das macht mich wieder oftmals ziemlich angespannt und natürlich auf eine Gewisse Art und Weise dann auch unzufrieden. Ihr merkt also, wie wichtig es ist sich klare Grenzen zu ziehen und die vorab auch entsprechend zu definieren. Oftmals muss man einfach auch mal einen Gang zurück schalten um fähig zu sein die Signale des eigenen Körpers auch deuten und erkennen zu können. Das kostet manchmal ganz schön Überwindung, keine Frage. Und nicht selten fühlt man sich dabei auch etwas schwach und unnütz, da man seine eigene Grenze und Schwäche erkennen muss. Aber lasst euch davon nicht abhalten. Es ist wichtig seine Signale kennenzulernen und ihnen nachzugehen.
Tipp No. 05: Es sind die kleinen Dinge
In diesem Punkt scheiden sich wahrscheinlich die Geister - denn bei jedem Menschen wirkt sich dies anders aus und jeder empfindet es auch anders. Aber woher zB nimmst genau du deine Kraft und Energie her ? Bei mir muss es nicht immer etwas großes wie ein komplett freier Tag, eine Reise oder ein Urlaub sein um meine Energiereserven wieder aufzutanken. Bei mir persönlich sind es viel mehr die kleinen Dinge. Wie zB ein sehr ruhiger, entspannter Abend vor dem Fernseher, wenn ich anschauen kann worauf ich Lust habe. Dazu Chips & Schokolade snacken und früh uns Bett zugehen und lange schlafen zu können. Manchmal verbringe ich am Wochenende auch einen kompletten Tag vor dem Fernseher, wenn ich einfach das Bedürfnis danach habe. Diese Tage sind zwar rar gesät aber das wiederrum macht sie zu etwas ganz besonderem, sodass es sich auch wie "Me Time" für mich anfühlt und meine innerlichen Akkus auch wieder auflädt. Oftmals sind es wirklich die kleinen Dinge im Leben die uns so vieles geben können. Die Körper & Geist wieder aufleben lassen können. Hört in diesen Momenten einfach auf euer Herz und auf euren Bauch - nicht auf den Kopf. Macht genau das wonach euch gerade ist und was euch persönlich Freude bereitet.
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