Hey & Hallo!
Wie ihr vielleicht wisst, bin ich geborene Münchnerin. Hier geboren und hier aufgewachsen. Ich habe noch nie irgendwo anders gewohnt. Ich bin auch sehr gerne ein echtes Münchner Kindl und liebe meine Stadt. Es wäre wirklich schwer, wenn ich mir vorstellen müsste hier einmal wegzuziehen. Aber wenn es in Deutschland eine Stadt geben würde, in die ich umziehen müsste, dann wäre es definitiv Köln. Ich finde, dass Köln eine wirklich sehr schöne Stadt ist und ich bin froh, dass ich schon einige Male hier her gekommen bin und komme auch immer wieder gerne zurück. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder eine Reise nach Köln antreten kann und verbinde immer sehr viele tolle Erinnerungen und Erlebnisse mit Köln. Hier gibt es so viele wunderschöne Ecken, Bars, Restaurants, Läden und noch vieles mehr, das ich unbedingt noch entdecken möchte. Aber darum soll es heute eigentlich nicht gehen, denn mir schwirrt schon seit einer ganzen Weile ein bestimmter Gedanke, ein bestimmtes Thema im Kopf herum - und das möchte ich unbedingt einmal ansprechen.
In der heutigen Zeit ist das Internet nicht mehr nur eine Art Zweitwelt in die man hin und wieder einmal abtaucht um etwas zu recherchieren oder nachzusehen. Das Internet hat sich mit dem "Real Life" bereits verschmolzen und ist eins geworden. Wir alle verbringen viel Zeit im world wide web, so viel sogar, dass wir es oftmals gar nicht mehr von richtigen Erlebnissen unterscheiden können. Und hierzu gehören auch die sozialen Medien: Instagram, YouTube, Blogs, Facebook und noch vieles mehr ist mittlerweile ein großer Teil unseres Lebens. Das Ganze ist nichts Neues und die Problematik die damit einher geht, ist uns auch allen bewusst, dennoch unterdrücken wir das meistens. Die sozialen Medien können eine sehr große Bereicherung für unser Leben darstellen im Umkehrschluss stellen sie jedoch auch eine Menge Gefahren dar, wenn man sie nicht realistisch betrachtet.
Täglich werden zig neue Profile erstellt und viele davon haben nur den Zweck "Influencer" zu werden. Es geht mittlerweile oftmals nicht mehr darum einfach Momentaufnahmen aus dem Leben zu teilen oder eine Art Foto-Tagebuch zu führen - nein, heutzutage muss jeder "fame" sein, einen Haufen Abonnenten und Engagements vorweisen, sonst ist man nichts und bringt es zu nichts. Dieser Gedanke kann wirklich, vor allem für die jüngere Generation, sehr bedenklich sein. Um alles liebevoll, geschmackvoll und nicht zu vernachlässigen auch sinnvoll zu gestalten benötigt man Zeit. Und das ist, was wir alle nicht haben. Der Tag hat nur 24 Stunden und es ist doch letztlich so: Zeit ist, was du daraus machst. Wenn man nicht bewusst eine Auszeit von sozialen Medien nehmen kann und runter fahren kann um den Moment zu genießen, dann wird man im Grunde auch nie Zeit für etwas haben. Keine Zeit um richtig zu Leben. Die sozialen Medien bauen auf jeden von uns einen enormen Druck auf - egal ob man diese aus beruflichen Gründen nutzt oder sie einfach nur konsumieren möchte. Was viele nicht verstehen oder einfach ignorieren ist, dass es eine Welt neben social media gibt. Es ist durchaus wünschenswert Momente auch einmal ohne Handy genießen zu können und das macht das Leben keinesfalls schlechter, nur weil nicht jeder Moment auf Instagram oder Facebook festgehalten wird. Die Balance ist hier ein wichtiger Punkt den man beachten sollte.
Dies fällt mir immer sehr stark auf, wenn ich mit anderen Blogger Kolleginnen zusammen bin. Denn dann dreht sich häufig alles nur um das perfekte Bild für Instagram oder den Blog. Das ist durchaus nichts schlechtes, vor allem wenn man im persönlichen Umfeld eher schwierig jemanden findet der Lust hat Fotos von einem zu machen. Dennoch kommt mir immer wieder und immer stärker der Gedanke hoch, weshalb man stundenlang versucht dem vermeintlich "perfektem Bild" hinterher läuft, wenn es doch die Momentaufnahmen und Schnappschüsse sind, die meistens die besten Bilder werden. Man könnte jetzt auch sagen, dass jede Faszination irgendwann nachlässt oder von etwas anderem ersetzt wird. Aber die meisten Kolleginnen die ich kenne, sind so wie ich schon lange im Business und zum Teil sogar noch länger. Ich persönlich habe in letzter Zeit einfach wieder verstärkt gemerkt, dass ich mit meinen (langweiligen) Alltag nicht für social Media geboren bin. Ich arbeite den ganzen Tag lang und wenn ich Abends nach Hause komme, setze ich mich an mein Macbook und arbeite noch verschiedene Blogposts aus. Dann ist es meistens schon sehr spät und ich weiß oftmals garnicht mit was ich meine Insta Story noch so füttern soll. Wenn sie dann jedoch gefüttert wurde ist die Resonanz der Abonnenten so hoch und ich bekomme viele Nachrichten auf zum Teil - meiner Meinung nach, langweilige Stories aus meinem Alltag. Irgendwelche Geschichten, irgendwelche Erlebnisse. Die Menschen fordern immer mehr und mehr und man muss sich selbst dazu entscheiden ob man diesem Druck standhalten möchte oder nicht.
Mein Leben ist schlichtweg einfach keine aneinander Reihung toller Erlebnisse wie aus dem Bilderbuch oder dem Katalog. Dennoch sind es gerade Fotos und Stories von Reisen, Erlebnissen, Events und dem typischen "Influencer Lifestyle" den die Leute sehen wollen. Daher werden gerade dann viele Fotos und Stories produziert. Somit erscheint ein Instagram Profil schnell in einem Licht, welches das "real life" so garnicht hergibt. Man muss Abwegen, ob man die Leute mit dem füttern möchte was sie sehen wollen oder mit dem was wirklich so außerhalb von Events, Produkt Samples und Reisen passiert. Bei Abstimmungen heißt es immer wieder, man soll Momentaufnahmen und das echte Leben zeigen - aber sehen wollten die meisten dann doch eher einen stimmigen Feed mit schönen inspirierenden Fotos die ästhetisch ansprechend gestaltet sind. Sie verfolgen das eigene Leben, wissen was du vor einem Monat gesagt hast und fragen gezielt nach bestimmten Content nach. "Mach bitte viele Insta Stories wenn du auf dem Event bist" - aber möchte ich das eigentlich auch ? Oder möchte ich auf dem Event einfach etwas abschalten, mich mit Kollegen unterhalten und in Ruhe Produkte ansehen und durchstöbern und meine eigenen Fragen dazu stellen ?
Niemand, ja wirklich niemand, hat ein perfektes Leben. Auch keine Influencer mit ein paar Millionen Abonnenten. Die Arbeit und der große Druck die dahinter steckt, seine Profile täglich mit Inhalt zu versorgen kann niemand nachvollziehen, der nicht selbst so einen Aufwand betreiben muss. Und dennoch wird es oftmals von jeder Seite aus belächelt wenn man sagt man ist Blogger oder Influencer. Das wird schnell abgestempelt als "das ist doch keine Arbeit so ein paar Fotos zu machen". Doch wer nicht selbst in diesen Schuhen steckt, sollte sich mit solchen Aussagen lieber ein wenig zurück halten. Auch für mich ist es mein Business, da ich damit auch mein Geld verdiene. Es ist mein Business Momente zu schaffen und Bilder so zu bearbeiten, dass sie ansprechend für die Community sind. Es ist ein Business Fotos in einem Licht dastehen zu lassen, als wäre das Leben perfekt. Als wäre man nur auf Events, auf Pressereisen und alles läuft wunderbar und ohne Probleme. Aber so ist es nicht. Niemand möchte auf den sozialen Plattformen permanentes Gejammer und Genörgel sehen, lesen oder hören. Meiner Meinung nach ist es wichtig, seiner Community auch einmal die nicht schönen Dinge zu zeigen, aber das sollte definitiv in Balance gehalten werden und diese Balance zu finden ist nicht immer leicht. Denn Leute die Realität sehen wollen, können sie den Nachrichtensender einschalten und diese Wirklichkeit ist schon erdrückend genug, da brauchen wir auf Plattformen wie Instagram nicht auch noch erdrückendes sondern verziehen uns eher in eine andere Welt in der wir positiv beeinflusst werden können.
Zu einem Problem wird das Ganze nur, wenn die Konsumenten nicht mehr zwischen Schein und Wirklichkeit unterscheiden können und sich mehr darüber ärgern, dass sie selbst jetzt nicht auf Events, Pressereisen oder sonst etwas sind. Sie ärgern sich über diese Fotos oder diese Stories und haben vergessen wie man gönn, zweifeln an sich selbst oder fragen sich wie sich andere das nur leisten können. Sie sind neidisch, weil andere ein vermeintbar so ein tolles Leben führen und sie selbst nicht. Was jedoch dahinter steckt und dass zB auch ich Minimum 40 Stunden die Woche in einem Job bin und alles andere nach der Arbeit oder am Wochenende mache, sehen sie nicht. Und das obwohl ich nie verheimlicht habe, dass ich einen Vollzeit Job habe und das Bloggen & Co. "nur" nebenbei betreibe. Neidisch sind sie trotzdem und lassen ihrem Ärger oftmals freien Lauf. Und das obwohl die sozialen Plattformen für jeden offen sind, jeder kann sich mit etwas Fleiß, Mut und Durchhaltevermögen an den gleichen Punkt bringen.
Als ich letztens von Köln nach einem Event nach Hause geflogen bin ist es mir wieder bewusst geworden, wie fix und fertig ich nach diesem Wochenende war. Was keiner sieht der nicht in den selben Schuhen steckt: Es ist anstrengend. Es ist anstrengend wenn man ständig seinen Koffer packen muss, ständig Fotos machen muss, verschiedene Outfits planen muss und unterschiedliche Locations finden muss. Es ist anstrengend ständig auf Achse zu sein und nur selten zu Hause im eigenen Bett schlafen kann. Damit nehme ich mich persönlich jetzt nicht als Vorzeigebeispiel, da ich im normalen Rahmen reise und unterwegs bin, aber so ist es für viele andere deren vollständiges Business die sozialen Medien sind. Klar mag es schön erscheinen wenn man ständig Unterwegs ist und viel erleben kann, aber einen festen Feierabend gibt es nicht. Man ist nicht von 8 - 17 Uhr im Büro und geht dann nach Hause, hat Feierabend und genießt die Zeit. Nein, die Tage gehen oft von sehr früh bis spät Abends und man muss sich meistens um alles selbst kümmern und trägt ganz allein die Verantwortung dafür, dass das Business läuft. Und was neben dem "Fotos machen" oder "Blogposts schreiben" noch so alles steckt, können sich viele nicht vorstellen. Denn fangen wir einmal bei der Steuer an, oder dem aushandeln von Verträgen ? Oder dem eigenständigen Versichern ? Sich darum zu kümmern, dass monatlich genug Aufträge reinkommen um seine Miete und seine Lebenshaltungskosten zahlen zu können ? Es steckt so viel mehr dahinter als einfach nur "ein paar Fotos schießen".
Mir ist in letzter Zeit einfach viel zu oft wieder einmal aufgefallen, dass es viel zu viele Menschen da draußen gibt, die sich mit dem Leben anderer Personen beschäftigen. Aussagen und gepostetes bis ins kleinste Detail hinterfragen und ihre Missgunst zum Ausdruck bringen möchten. Und dabei vergessen diese Personen vollkommen, ihr eigenes Leben zu leben und auch zu lieben. Die sozialen Medien sind am Ende das Tages doch nichts anderes als irgendwelche Sendungen, Soaps, Reportagen und Reality Shows im Fernsehen. Der Zweck all dieser Sachen: Sie sollen unterhalten! Auch hinter Sendungen aus dem Fernsehen verbirgt sich ein unschöner Teil: unmenschlich viele Kamerateams, Studios und einen Haufen Technik den wir nicht einmal kennen. Auch das muss alles mit viel Aufwand gedreht, geschnitten und bearbeitet werden. Und am Ende des Tages hat jeder einmal Feierabend. Die einen früher die anderen später. Alles ist letztlich ein Job für den wir im besten Fall all unsere Energie und Liebe hingeben.
ELLA MARIA
In welcher Stadt wohnt ihr ?
Wie steht ihr zum Thema soziale Medien ?
Ein wirklicher toller Post. Ich bin nicht einmal so groß, dass ich mit meinem Blog Geld verdienen kann, aber leider muss ich mir auch anhören, wie cool es ist mit PR Samples zugeschüttet zu werden. Dabei geht es mir aber oft um einen guten Content und nicht mehr.
AntwortenLöschenIch glaube aber, dass viele sich inzwischen auch bewusst sind, dass nicht alles perfekt ist und auch Menschen mit Millionen von Abonnenten Probleme und Sorgen haben können. Aber du hast Recht, diese Art von Menschen gibt es immer noch.
Ja da hast du natürlich recht! Wenn es die Leute jedoch wirklich verstehen sollten, dann verstehe ich jedoch viele Reaktionen nicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Schwierig, schwierig!
AntwortenLöschenIch finde den Post schön gestaltet. Ich komme aus Düsseldorf, ich habe aber schon in mehreren Städten gelebt und lebe momentan in Bochum.
AntwortenLöschenIch bin in vielen Dingen deiner Meinung. Es steckt viel Arbeit hinter gutem Content. Daher habe ich mich schon früh entschlossen, dass ich Bloggen/Instagram wahrscheinlich nie zum Hauptberuf machen könnte, da ich bereits einen Job habe und ich dafür extra studiert habe etc. Mein Blog ist mein Hobby, was aber auch Zeit raubt und ich finde es bewundernswert, dass du nach deinem Hauptjob noch so viel an deinem Blog arbeitest. Ich mache das nicht mehr und habe feste Zeiten an denen ich blogge.
Ich finde soziale Medien bietet einen tollen Überblick, man kann so viele Menschen sehen und sich so viel Inspiration holen. Allerdings ist mir das ganze auf Dauer zu oberflächlich geworden und es geht meiner Meinung nach heutzutage nur noch um Reichweite und Geld. Das ist sehr schade. Viele tolle Mädels haben sich aus dem "Beauty-Business" zurückgezogen, weil sie gerade mit der Oberflächlichkeit von Instagram nichts mehr anfangen können. Ich respektiere definitiv jede Arbeit, man kreiert in sozialen Medien aber eine ziemliche Scheinwelt, die teilweise gerade von jüngeren Menschen nicht von der Realität unterschieden werden kann. Das Thema ist insgesamt sehr schwierig, hier sollte jeder selbst für sich entscheiden, wie er soziale Medien nutzt :)
Liebe Grüße
Anne