Blogger 1x1 - Wie melde ich als Blogger ein Gewerbe an


Wenn man mit seinem Blog Geld verdienen möchte, dann besteht eine Gewinnerzielungsabsicht und das wiederum bedeutet, dass Einnahmen angegeben und versteuert werden müssen. Ein Thema mit dem sich viele nicht so recht auseinander setzen wollen oder sich davor scheuen, aber letztlich muss man sich damit beschäftigen.

Wer mit seinem Blog Kooperationen mit Firmen eingeht und entweder Produkte gesponsert bekommt oder für einen Beitrag bzw eine Linkplatzierung bezahlt wird, muss dies im Rahmen eines Gewerbes anmelden. Das ist aber alles nur halb so schwer und kompliziert wie es auf den 1. Blick scheint. Um vielleicht einigen von euch den Einstieg in ein Gewerbe zu erleichtern, möchte ich heute meine Erfahrung mit euch teilen.

Ich bin kein hauptberuflicher Blogger, sondern betreibe dies als mein Hobby neben meinem Hauptberuf. Daher stützen sich meine Informationen, Tipps und Tricks auf das Bloggen als Nebengewerbe.



Am einfachsten ist es, einfach mal "Gewerbeanmeldung und eure Stadt" zu googlen. Somit kommt ihr in den meisten Fällen schon einmal auf die Internetseite eurer zuständigen Behörde, bei der euch genau gesagt wird was zu tun ist und wo das eingereicht werden muss.

Für mich (Raum München) habe ich meine Informationen also wunderbar hier gefunden.
Man muss das Gewerbeanmeldungs-Formular ausfüllen und kann damit und mit seinem Personal- oder Reisepass zum entsprechenden Kreisverwaltungsreferat stapfen. Wenn ihr euch bei manchen Punkten auf dem Formular nicht sicher seit, dann fragt einfach die netten Damen & Herren beim Verwaltungsamt, die helfen sicherlich gerne weiter. Wichtige Punkte sind jedoch: „Wird die Tätigkeit vorerst im Nebengewerbe betrieben?“ Ja! und "Angemeldete Tätigkeit" - hier seit am besten so detailliert wir möglich. Ich habe angegeben: "Blogger - Internetdienstleistung" und habe dies noch etwas ausgeführt und erläutert. Viele andere Punkte müsst ihr zB auch gar nicht erst ausfüllen, da diese speziell für Personengesellschaften oder juristische Personen sind.


In manchen Fällen soll es sogar möglich sein, sein Gewerbe online an zu melden. Aber dazu habe ich ehrlich gesagt keine konkreten Infos gefunden. Ich kann es trotzdem nur jedem empfehlen, persönlich im KVR an zu tanzen. Ihr bekommt dann nämlich sofort euren Gewerbeschein ausgestellt und könnt diesen mitnehmen. So seit ihr bereits nach einem "Botengang" mit allem durch und habt euer Gewerbe angemeldet. Eine Gewerbeanmeldung ist jedoch nicht kostenfrei, sondern ist mit 40 - 60€ einmalig kostenpflichtig. Das war es auch schon. Einfach das Formular ausfüllen, beim KVR vorbeilaufen und alles erfassen lassen. Halb so schlimm wie gedacht oder ?



Ihr wart nun also beim Gewerbeamt und habt euer Gewerbe angemeldet. Im Anschluss erhaltet ihr postalisch vom Finanzamt einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Bei mir hat es ziemlich genau einen Monat gedauert, bis die Unterlagen vom Finanzamt angekommen sind. Aber auch dieser Fragebogen ist halb so schlimm und ihr braucht davor keine Angst zu haben. Auch wenn es auf den ersten Blick erstmals viele unübersichtliche Seiten sind. Die Fragen sind ok und man kann sie relativ leicht verstehen, wenn man sie sich genau durchliest. Im Anhang ist auch nochmals eine Ausfüllhilfe dabei, die alle Punkte nochmals im Detail erläutert. Als Belohnung winkt euch eine Umsatzsteuernummer mit der ihr als Kleinunternehmer tätig sein dürft (kreuzt dies auf dem Formular gleich mit an, dann bekommt ihr diese nach ca. 2 Wochen vom Bundeszentralamt für Steuern zugesandt) und nun bereits Kooperationen mit Firmen eingehen und euch für diese bezahlen lassen dürft. In dem Fragebogen soll man die künftigen Einnahmen schätzen, die Einkommens- und Gewerbesteuer ist davon abhängig. Gewerbesteuer muss erst ab einem Gewinn von 24.500 € abgeführt werden. Wenn ihr plant Aufträge aus dem Ausland an zu nehmen, dann kreuzt auf dem Fragebogen bitte auch unbedingt mit an, dass ihr eine Umsatzsteuernummer benötigt. Dies ist unter anderem auch der Fall, wenn eine Firma mit der ihr kooperiert, ihren Sitz im Ausland hat. Und das ist nicht ungewöhnlich. Als zukünftige Kleinunternehmer gebt ihr also an, nicht mehr als 17.500€ Umsatz im Jahr zu machen und im folgenden Jahr nicht mehr als 50.000€ Umsatz. Damit muss man keine Umsatzsteuer abführen und für eine Nebentätigkeit ist das ja schon einmal eine riesen Summe - welche ich persönlich nicht einmal annähernd erreiche. Weitere Infos gibts auch noch im §19 UStG.


Auch dieses Thema ist ganz ehrlich weniger schlimm als zunächst erwartet. Man muss sich ein klein wenig mit der Thematik beschäftigen und hat das alles ganz fix raus.
Als Kleinunternehmer muss man am Jahresende keine Bilanz abgeben. Die Buchhaltung würde in den meisten Fällen so aussehen, dass man Einnahmen und Ausgaben das Jahr über aufzeichnet (zB in einem Blogplaner vorab und danach als Eintrag via Excel Tabelle), sodass zum Jahresende eine Gewinn-/Verlustrechnung aufgestellt werden kann. Diese könnt ihr dann ganz einfach via ElsterOnline uploaden und somit abgeben. Es kann nicht schaden sich hier einmal die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung durch zu lesen.




Habt ihr euren Blog bereits als Gewerbe angemeldet ?
Welche Erfahrungen habt ihr damit gesammelt ?




Solltet ihr noch (Steuer-)rechtliche Fragen haben, wendet euch am besten an einen Anwalt und/oder konsultiert einen Steuerberater. Diese Aufstellung habe ich anhand meiner eigenen Erfahrung zusammen geschrieben. Ich bin keine Juristin und Fehler sind daher nicht ausgeschlossen. Wer weitere/andere Infos hat, darf mich jedoch gerne Verbessern.

24 Kommentare
  1. Ich bin schon so lange auf der Suche nach einer tollen Anleitung. Ich habe große Angst davor zum Amt zu gehen, deswegen habe ich es bis jetzt noch nicht gemacht. Eigentlich blöd, denn so schlimm hört sich das garnicht an.

    Großes Danke an dich Ella!!!!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey du,

      ganz lieben Dank für deine ehrlichen Worte.
      Es freut mich sehr, wenn ich dir dabei eine Hilfe sein konnte.

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  2. Ich finde deinen Beitrag wirklich richtig toll und für viele sicher sehr hilfreich!

    Liebe Grüße, Cornelia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Cornelia,

      freut mich sehr! Ganz lieben Dank.

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  3. Ein guter, wichtiger Post, der sicher vielen helfen wird. Ich habe schon vor ein paar Jahren für meinen Blog ein Gewerbe angemeldet, früher oder später kommt man da ja nicht drum rum :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Julia,

      vielen Dank!
      Ja stimmt, da hast du Recht. Man kommt nicht drum herum, viele scheuen sich aber. Dabei ist es garnicht so schlimm.

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  4. Perfektes Thema, beschäftige mich nämlich gerade auch damit!
    Abgespeichert und das werde ich mir heute Abend in aaaaller Ruhe mal durchlesen.
    Dankeeeeee :D

    Liebst, Colli
    tobeyoutiful

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Colli,

      freut mich, wenn du mit dem Post etwas anfangen kannst.
      Ich kann dir nur empfehlen, das demnächst zu machen.
      Du bist ja auch schon etwas länger Blogger und hast hin und wieder Kooperationen. Laut Gesetz muss man spätestens nach 3 Monaten ein Gewerbe angemeldet haben, sobald man Kooperationen eingeht.

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  5. Das ist ein wirklich interessanter Post!
    Habe ich mir im Hinterkopf abgespeichert.
    Vielen Dank dafür!
    Alles Liebe,
    Vanessa
    MademoisellePinette

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Freut mich, wenn dir der Post gefällt :)

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  6. Interessanter und sehr hilfreichee Artikel! Dankeschön (:
    Liebe Grüße, Denisè 💙

    AntwortenLöschen
  7. Interessanter und sehr hilfreichee Artikel! Dankeschön (:
    Liebe Grüße, Denisè 💙

    AntwortenLöschen
  8. Antworten
    1. Hey Saskia,

      danke dir. Freut mich, wenn der Post helfen kann.

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  9. Also, das nimmt einem ja wirklich eine ganze Menge Angst. Ich finde Beiträge rund um das Thema Selbstständigmachen, Geld mit Blog verdienen usw immer richtig interessant und werd mir deinen gleich mal abspeichern; wird sicher irgendwann noch richtig hilfreich sein :D

    Alles Liebe, Jacky N.
    vapaus

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Jacky,

      vielen Dank!
      Es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag hilft und Angst nimmt :)

      Liebe Grüße, Ella

      Löschen
  10. Wieviem gibt man denn bei der Schätzung an und was wenn man darunter liegt? Muss man das dann jedes Jahr neu schätzen?

    AntwortenLöschen
  11. Vielen Dank! Es ist sehr interessant. Ich habe mein Blog noch nicht angemeldet, weil ich noch keine einkommen habe. Aber ich bin schon freiberufler als Informatikerin-Designer.

    AntwortenLöschen
  12. Hallo liebe Ella, endlich mal ein verständlicher toller Post! ich bin mir noch unsicher ob ich ein Gewerbe anmelden "muss". Ich kontaktiere dich mal bei Instagram, vielleicht weißt du weiter..
    Danke für den guten beitrag! LG Ronja vom Beauty und Lifestyle Blog www.ronjarosegold.de

    AntwortenLöschen
  13. Ein toller und hilfreicher Artikel für alle Blogger, danke liebe Ella für dne ausführlichen Bericht!

    Liebe Grüße,
    Ari

    AntwortenLöschen
  14. Formulieren Sie ein klares und prägnantes problemstellung bachelorarbeit. Es definiert den Umfang Ihrer Forschung und leitet Ihr Studium. Eine gut geschriebene Problemstellung sollte sich mit dem von Ihnen untersuchten Problem befassen, warum es wichtig ist und wie Sie es angehen möchten. Dies schafft die Grundlage für eine überzeugende und fokussierte Arbeit.

    AntwortenLöschen
  15. Sie suchen einen zuverlässigen Ghostwriter in Wien? Suchen Sie nicht weiter als ghostwriter wien. Sie bieten professionelle Schreibdienste für alle Ihre akademischen Bedürfnisse, von Essays bis zu Dissertationen. Ihre erfahrenen Autoren liefern qualitativ hochwertige Arbeiten, die auf Ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind.

    AntwortenLöschen