Das Leben ist voll von verpassten Chancen aber auch gleichzeitig besteht es aus wahnsinnig vielen glücklichen Wendungen und Zufällen. Serendipity oder auch zu Deutsch Serendipität bedeutet so viel wie "glücklicher Zufall". Zur rechten Zeit am rechten Ort sein zum Beispiel. Oder etwas entdecken/finden, was man nicht gesucht hat. Zufälle passieren uns allen, egal in welcher Lebenssituation oder Bereich. Wenn wir uns mal Gedanken darüber machen wie wir zB in unserem Job gelandet sind oder wie wir Freunde oder unseren Partner getroffen haben. Ganz oft sich solche Beziehungen durch unverhoffte Begegnungen entstanden. Auf einmal waren sie da, aus dem nichts. Aber nicht nur, auch ein Großteil unser heutigen wissenschaftlichen Durchbrüche geht auf entweder Unfälle oder Zufälle zurück. 

Vielleicht scheint es für euch so, dass andere Menschen das Glück und glückliche Zufälle viel stärker anziehen als ihr selbst. Serendipity ist das aktive Glück in dem es darum geht, den Zufall zu nutzen und etwas schönes daraus zu machen. Es geht darum, eine entsprechende Offenheit gegenüber positiven unerwarteten Ereignissen zu entwickeln. Wenn wir mal ehrlich sind, besitzen die meisten von uns diese Eigenschaft bereits wenn es um potenziell negative Ereignisse geht. Für das potenziell positive halten nur die wenigsten die Augen offen. 

Aber so einfach ist es natürlich auch nicht. Denn ob uns glückliche Zufälle widerfahren oder nicht, ist keine reine Haltungsfrage. Es gibt das passive Glück, das davon abhängt wie privilegiert wir leben dürfen. In welche Familie wir geboren werden, wo und wie wir aufwachsen und wie gesund wir sind. Diese Dinge haben immer einen mehr oder weniger starken Einfluss, ob direkt oder indirekt. Wie kann man nun aber sein Leben mit Hilfe eines positiven Mindsets aktiv beeinflussen ? Können wir Serendipität durch eigene aktive Mitwirkung als Fähigkeit in uns kultivieren ?

Wenn euch das Thema "glücken Zufall" generell interessiert, dann gibt es hierzu auch ein paar Bücher die ich euch empfehlen kann. Hier haben wir zB Erfolgsfaktor Zufall von Christian Busch oder 77 zufällige Entdeckungen, die Geschichte schrieben von Miriam Meckel.

SERENDIPITY MINDSET

Ein entsprechendes Serendipity-Mindset, kann man sich selbst schaffen. Die scheinbar unbedeutenden Kleinigkeiten wahrnehmen und ihren vielleicht versteckten Sinn finden, kann man tatsächlich lernen. 

Immer mehr, immer weiter. Es reicht vielen nicht, dass glückliche Fügungen einfach passieren. Es braucht eine gewisse Bereitschaft solche Fügungen zu erkennen und zu bemerken und letztendlich auch nutzen zu können. Eines ist jedoch sicher. Menschen die generell positiver durch den Alltag gehen und eher Gutes in Menschen und dem Leben erwarten, erleben auch eher positives. Wenn wir uns selbst dazu trainieren, den positiven Dingen im Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken, und davon gibt es eine Menge im regulären Alltag, dann fallen sie uns mit der Zeit auch automatisch mehr auf als andere Dinge. Vielleicht kennt ihr den Effekt: sobald man etwas schönes wahrnimmt, zieht das automatisch noch weitere schöne Dinge nach sich. Und so wird man mit der Zeit automatisch offener für das Schöne im Leben. Auch hilfreich ist hier zB aktiv eine offene und positive Einstellung zu haben, zB anderen Menschen gegenüber. Anstatt mit dem Kopf gesenkt durch die Straßen zu laufen, den Blick einfach mal schweifen lassen und Passanten die einem über den Weg laufen einfach anlächeln. Generell offen gegenüber dem Kontakt mit anderen sein. Oft vergessen oder unterschätzen wir nämlich die Kraft der Statistik. 

Ein allseits guter Ratschlag ist: Gestalte dein Leben - anstatt es geschehen zu lassen. Das in jeglichen Bereichen und Hinsichten zu berücksichtigen, ist immer eine gute Idee. Oftmals bieten sich einem mehr Gelegenheiten als man dankt und vielleicht sogar realisiert und aktiv wahrnimmt. Es braucht jedoch teilweise auch Mut, diese Gelegenheiten am Schopf zu packen und zu ergreifen. Wir haben in unserem Leben bisher zig Möglichkeiten geboten bekommen, bei denen wir letztlich gezögert haben und diese abgelehnt oder abgesagt haben. Wer weiß, was gewesen wäre wenn man diese Chancen genutzt hätte... 

In vielen Fällen kann es jedoch aber auch schlecht ausgehen, machen wir uns mal nichts vor. Es kann auch gut sein, dass man für eine bestimmte Chance etwas anderes aufgeben muss. Da muss man dann entsprechend für sich selbst abwägen ob es einem das wert wäre. Letztendlich besteht unser Leben oftmals darin zu sagen "was wäre wenn....".  Eine Serendipity Gelegenheit lässt sich umso schneller erkennen, je klarer man sich selbst ist, wohin der eigene Weg einen führen soll. Die eigene Lebensvision ist wie ein Leitstern, der einem die Richtung angibt. Und hierfür müsst ihr euch nicht jeglicher Einzelheit bewusst sein, aber man sollte wissen, wie die Richtung in etwa aussehen soll in die man möchte. 

Denn oft sind es die Kleinigkeiten, die sich im Nachhinein als wirklich wichtiger Bestandteil eines entscheidenden Ereignisses herausstellen. Das kennt ihr sicherlich auch aus der Vergangenheit bei so einigen Dingen die euch gegebenenfalls bisher schon passiert sind. Wenn man den Fokus bereits auf ein, mehr oder weniger konkretes, Ziel einstellt, bemerkt man solche Kleinigkeiten natürlich besser oder erinnert sich im entscheidenden Moment daran. Alles in allem kann man jedoch sagen, dass wenn man sein Serendipity-Mindset stärkt, dann schafft man einen Rahmen dafür, dass sich die Dinge gut für einen selbst entwickeln. Auch wenn man zB in schwierigen Situationen darauf vertraut, dass sich die Dinge mit der Zeit schon in die richtige Richtung fügen werden. Bleibt also gelassen, wenn beim nächsten Mal Pläne zB über den Haufen geworfen werden. Vielleicht ergibt sich dadurch eine ganz andere Möglichkeit und ein neuer Serendipity Moment.